WIESBADEN - „Wert geschätzt statt ausgenutzt – wir wollen Danke sagen“: Am internationalen Tag des Ehrenamts bedankte sich das Freiwilligenzentrum bei seinen Aktiven mit einer Feier im Festsaal der Casino-Gesellschaft. Den musikalischen Rahmen steuerte die Sopranistin Maria Magdalena Samaras bei, die – ganz ehrenamtlich – auf ihre Gage verzichtete.
„Mit ihrem Kümmern übernehmen Sie eine maßgebliche Funktion, und darum ist die Stadt so herzlich und fürsorglich, wie sie ist.“ Seinen Dank verband Oberbürgermeister Sven Gerich mit einem Eingeständnis: „Wenn es Sie nicht gäbe, entstünde eine verdammt große Lücke“, sagte er. Seit 18 Jahren sei das Freiwilligenzentrum ein Dreh- und Angelpunkt für Engagement und fest verwurzelt in der Stadt.
Identifikation mit der Heimatstadt
Die Motive sich einzubringen seien vielfältig, als eine wichtige Voraussetzung dafür machte Gerich die Identifikation mit der Heimatstadt aus. In diesem Zusammenhang habe er die Stabsstelle für Identität, Engagement und Bürgerbeteiligung eingerichtet, die als Schnittpunkt zwischen Aktiven und Verwaltung zur Verbesserung der Rahmenbedingungen beitragen soll. „Ihre Leistungen können wir nie übernehmen, aber wir wollen als enger Partner kooperieren.“
Unterstützung gebe es unter anderem in Form von Fördermitteln oder etwa der Bereitstellung des Schenkschen Hauses für das Freiwilligenzentrum. Nach seiner Rede entlockte Moderatorin Christiane Mörsel-Zimmermann dem Oberbürgermeister noch eine geheimnisvolle Ankündigung: „2018 wird ein ganz besonderes Jahr für das Ehrenamt“, versprach Gerich. Mehr wollte er allerdings noch nicht verraten und verwies dafür auf den 13. Dezember.
„Hier sind die Bürger, die ihre Vorstellungen umsetzen“, sagte Jürgen Janovsky und erinnerte den OB an seine Antrittsrede im Jahr 2013, in der er versprochen hatte, das „Wir“ mehr zu betonen. Der Vorsitzende des Freiwilligenzentrums dankte seinen Aktiven für ihren Einsatz: „Nichts von dem, was Sie alles leisten, ist selbstverständlich.“ Die etwa 60 000 ehrenamtlich engagierten Menschen in dieser Stadt trügen zum Zusammenhalt der Gesellschaft und dem menschlichen Miteinander bei.
Für das Freiwilligenzentrum habe das Jahr 2017 außergewöhnlich viele positive Entwicklungen gebracht, stellte Janovsky fest. So habe sich das Schenksche Haus als Anlaufstelle voll etabliert, neue Sponsoren seien hinzugekommen sowie sechs neue Lotsen. Wichtige Projekte wie etwa „Angekommen – Perspektiven für Geflüchtete“ konnten fortgeführt werden. Über die im Jahresbericht ausgewiesene „rasante Entwicklung der städtischen Zuwendungen“ seit 2012 freute sich Janovsky besonders. „Ich gehe davon aus, das geht die nächsten Jahre so weiter“, sagte der Vorsitzende und wandte sich mit einem charmanten Lächeln an die Vertreter der Stadt.
Wiesbadener Kurier 7.12.2017